Flamenco im Andalusien-Lexikon

Andalusien und Flamenco das gehört zusammen wie Wolken und regen. Der cante flamenco ist ein großer Teil der andalusischen Traditionen und ist daher auch auf jedem noch so kleinen Stadtfest zu finden. Nach Andalusien kam der Flamenco mit vielen verfolgten Zigeunern, die hier unterschlupft fanden. Der Gesang ist der älteste Teil des Flamenco der erst später durch den Tanz und die Gitarrenmusik ergänzt wurde. Die Flamencowurzeln sind sehr vielfältig, wobei der Sänger Ziryab aus Bagdad, der am Hofe von Cordoba im 9. Jahrhundert lebte, einen sehr großen Einfluss ausübte. Durch ihn lernte man in dieser Region auch den Gebrauch der Kastagnetten. Musikalisch wurde der Flamenco sehr stark von den Mauren und den Arabern beeinflusst und auch jüdischen Trauergesänge machten den Flamenco zu dem, was er heute ist. Die vielen Bewegungen mit den Armen und den Händen haben ihren Ursprung in indischen Tempeltänzen. Zudem besitzt der Flamenco einen Ritualcharakter, was auch in den verschiedenen Einflussnationen zu finden ist. Bei einem echten Flamenco beginnt der Gesang mit einer Anrede des Sängers, der dabei mit rauen Tönen dämonische Kräfte zu beschwören scheint. Dabei wirkt der Sänger wie besessen und hat ein schmerzverzehrtes Gesicht. Einbezogen werden dabei grundsätzlich auch die Zuschauer, denn sie rufen, klatschen, unterstützen und feiern den Sänger. Aufgrund der Kommerzialisierung ist allerdings heute sehr viel von der Ursprünglichkeit des Flamenco verloren gegangen. Er wird in vielen Orten in Andalusien nur noch für die Touristen gezeigt und hat nichts mehr der Bedeutung von früher zu tun. Inzwischen gibt es neben den traurigen und schmerzerfüllten Gesängen auch sehr viele festliche und fröhliche.

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